Geschichte der Schiffswerft Barth GmbH
Die Barther Werft wurde am 17. August 1867 von J. Holzerland in Barth als die "Holzerland`sche Werft am Dammtor" gegründet. In dieser Zeit gab es in Barth 5 Werften, auf denen im 19. Jahrhundert über 500 Segelschiffe gebaut wurden. Unter J. Holzerland, C. Holzerland sen. und C. Holzerland jun. wurden auf dieser Holzerlandschen Werft von 1867 bis 1936 mehr als 65 Segelschiffe, in der Mehrzahl Gaffelschoner, Brigantinen und Barken sowie Galeassen von 30 RT bis 452 Lasten, d. h. Längen von 16 m bis 40 m (über alles), gebaut. Die größeren Schiffe wurden geleichtert nach Stralsund gebracht und dort ausgerüstet. Das Bild zeigt den Stapellauf des Dreimastgaffelschoners "IRMGARD" im Jahre 1920 auf der Bootswerft des Schiffsbaumeisters Carl Holzerland jun., in Barth. Auftraggeber war J. Krüger aus Stettin.
Da Herr C. Holzerland Junior keine direkten Nachkommen hatte, wurde die Werft nach 1945 an den Schiffbaumeister Gustav Sanitz verpachtet, der nach dem Krieg neben Zeesbooten auch Holzkutter fertigte. 1953 kaufte der VEB Bootsbau und Reparaturwerft Barth von Margarete Kurzweil, der Schwester von C. Holzerland junior, die Werft ordnungsgemäß und mit notariellem Vertrag ab. Der VEB Bootsbau und Reparaturwerft baute von 1953 bis 1958 mehr als 20 Holzkutter als Reparationen für die damalige Sowjetunion und für die Fischerei in Mecklenburg, darunter Kutter mit Längen von 12 m, 17 m, 21 m und 24 m (die SAS 251 und SAS 252).
Ab 1956 wurde mit dem Stahlbau begonnen, der in den 60iger Jahren aufblühte. So wurden Spül- und Klappschuten, Schlepper (darunter der Schlepper "Buche") Küstenboote, Kontrollboote (wie das Peilschiff "Baltic", das mit 28,5 m das längste Stahlschiff mit Eigenantrieb war und jetzt beim Wasser- und Schifffahrtsamt in Stralsund eingesetzt ist) und weitere Spezialschiffe gebaut. 1971 wurde die Werft mit der Bildung des Kombinates Schiffbau dem VEB Schiffsanlagenbau Barth zugeordnet und durfte dann fast nur noch Schiffsreparaturen ausführen. Zu den wenigen Schiffsneubauten in den 70iger und 80iger Jahren zählen 3 Spüler für das Meliorationskombinat, der Spüler "Barth" für BBB, Typenpontons und Schuten für verschiedene Reeder.
https://schiffswerft-barth.de/firma/geschichte#sigProIdc121f8903f
Die Geschichte der Barther Schiffswerft ab 1990
Am 17. Dezember 1991 wurde die Werft unter dem Namen Schiffswerft Barth GmbH wieder ein selbstständiges Unternehmen. Nachdem die Schiffswerft Barth GmbH zum 1. Januar 1993 privatisiert wurde, sind bis zum heutigen Tag 2-stellige Millionen-Investitionen getätigt worden, was die Schiffswerft Barth GmbH nunmehr zu einer der modernsten Kleinwerften macht.
1991
- Fachgerechte Entsorgung alter Farb- und Lösemittelbestände der Malerei
- Gutachtenerstellung für Boden und Wasser
- Ausbaggern des Hafenbeckens
1992
- Beginn des Umbaus der Werft
1993 - 1994
- Abriss der Mechanischen Werkstatt und der Taklerei/Technologie
- Sanierung der Schiffbauhalle und ihrer Bereiche
- Umsetzung der mechanischen Werkstatt
- Sanierung des Sozialgebäudes
1994
- Neuorganisation des betrieblichen Heizungs- und Abwassersystems
- Abriss und Entsorgung des Lagers und des alten Heizhauses
- Beginn der Oberflächensanierung und der Befestigung der Freiflächen
1994 - 1995
- Verbesserung des Hochwasserschutzes durch Sanierung der Kaimauer und Errichtung einer Kaimauer im Bereich der Tischlerei
- Neubau der Sliphalle
1995
- Umbau der alten Mechanischen Werkstatt zum Wohn- und Geschäftshaus
1995 - 1996
- Ablösung des Freistrahlens durch eine Hochdruckreinigungsanlage mit integrierter Wasseraufbereitungsanlage (Bootswaschplatz)
- Neubau der 45t-Hubliftanlage
1996
- Inbetriebnahme einer neuen Absaug- und Filteranlage in der Schweißerei
- Gutachtenerstellung zur Bestimmung und Bewertung der Asbestfaserkonzentration
- Abriss und Entsorgung der Malerei, der alten Schiffbauhalle und der alten Tischlerei
- Neubau des Werkstattanbaus und der
- Schaffung neuer Wasserliegeplätze
- Installation einer Fäkalienabsaugung für Boote
- Inbetriebnahme einer neuen Absaug- und Filteranlage in der Tischlerei
- Einsatz des Abgasreinigers EH Box L20 bei der zeitweiligen Nutzung der technischen Dieselgeräte in der Halle zur Minderung der Dieselabgasemissionen
1997
- Bau einer Mehrzweckhalle für die Winterlagerung von Yachten und Sportbooten
- Vorbereitung und Bau einer Bootstankstelle an der Kaikante
- Abriss des alten Wohn- und Geschäftshauses mit angrenzendem Lager und des Trafohauses
- Inbetriebnahme der Bootstankstelle
- Sanierung- und Erneuerung der Kaianlage (Ostseite der Werft), Abriss der alten Wasserhalle und Schaffung neuer Yachtliegeplätze
- Ausbaggerung des Hafens und der Zufahrt
1998
- Schaffung von Freianlagen, Verbesserung der Infrastruktur einschließlich Einzäunung
- Teilsanierung Westseite Werft
1999
- Planung von weiteren Yachtliegeplätzen
- Abriss von alten Gebäuden auf ehemaligem Wobaugelände
- Neubau der Kaianlage auf der Nordostseite
- Werftflächen mit Befestigung und Schaffung weiterer Yachtliegeplätze
2000
- Teilsanierung Nordwestseite ehemals Wobau-Gelände mit Neubau der Kaianlage
- Neubau des Zaunes - ehemals Wobau-Gelände - mit Teilsanierung der Straße für Borgwall
2001
- Neubau von ca. 180 Liegeplätzen für Sportboote und Wasserwanderrastplätzen
- Planung eines neuen Multifunktionssanitärgebäudes
- Ausbaggerung des Hafens und der Zufahrt zum Westhafen auf 3,20 m
2002
- Bau eines Multifunktionsgebäudes für den Sportboothafen mit sanitären Einrichtungen, Sauna, Sonnenstudio etc.
- Neuzertifizierung der Schiffswerft Barth nach neuesten Umweltbedingungen nach EMAS
2003
- Neuerrichtung des Multifunktionsgebäudes mit Sanitärtrakt
- Erringung des Qualitätssicherungs-Programms nach DIN EN ISO 9001:2000
2006
- Neubau einer 3800 qm Schiffsbau- / Reparatur- und Lagerhalle auf dem westlichen Teil des Werftgeländes
2007
- Neupflasterung von ca. 3000 qm Arbeits- und Freilagerfläche auf dem westlichen Teil des Werftgeländes
- Einführung des Höchstdruck-Reinigungsverfahren mit ca. 3000 bar Wasserdruck und damit ein weiterer Beitrag zur wesentlichen Reduzierung der Umweltbelastung
2008
- Kompletter Umbau des Bürogebäudes in der Werftstraße 2c
- Umzug der Geschäftsleitung in die neuen Räume im Herbst 2008
2009
- Qualitätsmanagement ISO 9001 erfolgreich durch den GLC zertifiziert worden
- (12 Jahre ISO 9001)
2010 bis 2020
- Umbau der Werft / Rückbau der Slipanlage und Neubau von zwei Fingerpiers
- Inbetriebnahme des 180t Lift
- Neubau der Tischlerei
- Erweiterung des Waschplatzes
- Neues Hallentor für den großen Hublift
- Bau eines Hafenimbiss
- Erweiterung der Stellagen und Pallungen für die Schiffsobjekte
- Bau einer neuen Zufahrt zur Werft
- Qualitätsmanagement ISO 9001 erfolgreich durch den GLC zertifiziert
- Anschaffung einer hydraulischen 3-Walzen Blechwalze
- Installation einer hydraulischen Abkantpresse
- Ersatzbeschaffung einer Tafelpresse bis 16mm Blechstärke
- Kauf einer Scherenarbeitsbühne für bis zu 14m Arbeitshöhe
- Elektro-Hubwagen zur Wellenmontage
- Überarbeitung der Werkstätten
- Installation neuer Betriebssoftware u.a. IFQ / ELO / DATEV
2021
-
Umsetzung des Digitalisierungsprojekts WERFT 4.0 in Unterstützung des Landesförderinstitutes Mecklenburg-Vorpommern
2023
-
Im Sommer 2023 wird ein brandneue mobiler Schiffslift für bis zu 60 Tonnen Traglast, aus gestattet mit Allradantrieb-, lenkung und vollständig ferngesteuertem Steuerungssystem, den in die Jahre gekommenen 45'er ersetzen. Damit können wir die notwendig gewordenen Kapazitätserweiterungen in die Gesamtstruktur des Werftstandorters vorantreiben.